Ab 2024 dürfen in der Schweiz noch 15 Spitäler bei Darmkrebs den Enddarm entfernen. Dies teilt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren und -direktorinnen (GDK) mit.
Von Carole Bolliger
2020 fand das Bewerbungsverfahren statt, an dem sich 37 Spitäler für die tiefe Rektumresektion bei Erwachsenen beteiligten. Auf Empfehlung des Fachorgans und nach einer breiten Anhörung erteilte das Beschlussorgan am 2. Juni 2023 schliesslich den Leistungsauftrag.
Für Enddarm-Entfernungen sind es nur 15 von den 37 bewerbenden Spitälern, die für die nächsten sechs Jahre einen Leistungsauftrag erhielten. Also weit weniger als die Hälfte. Es sind dies: Kantonsspital Baden; Hirslanden-Klinik Beau-Site; Inselspital (Leistungsauftrag mit besonderer Auflage); Lindenhofspital Bern; Kantonsspital Liestal; St. Claraspital Basel; Universitätsspital Genf; Luzerner Kantonsspital; Kantonsspital St. Gallen; Kantonsspital Lugano; Universitätsspital Lausanne; Kantonsspital Winterthur; Klinik Hirslanden Zürich; Stadtspital Triemli Zürich (Leistungsauftrag mit besonderer Auflage) und das Universitätsspital Zürich.
Viele Spitäler erfüllen Anforderungen nicht
Der Entscheid wurde unter Berücksichtigung des Erfüllungsgrads der Anforderungen wie Struktur- und Prozessqualität, Mindestfallzahlen, Beteiligung an Lehre, Weiterbildung und Forschung sowie der Versorgungslage und der prognostizierten Entwicklung des Bedarfs gefällt. Auch die Wirtschaftlichkeit der Bewerber wurde geprüft. Die nicht berücksichtigten Bewerber erfüllen eine oder mehrere Anforderungen nicht und sind für die Abdeckung des Versorgungsbedarfs nicht relevant, wie die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren und -direktorinnen (GDK) mitteilt. Die Bewerber können beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde einreichen.
Anforderungen wurden verschärft
Bereits vor vier Jahren gab es eine erste Spitalliste für die erwähnten Bauch-Operationen. Allerdings waren Fachleute der Ansicht, dass zu viele Spitäler auf der Liste waren. Deshalb wurden die Anforderungen verschärft und die Leistungsaufträge neu vergeben.
Die Kantone haben den Auftrag, den Bereich der hochspezialisierten Medizin (HSM) gesamtschweizerisch zu planen. Der HSM zugeordnet werden Bereiche, die durch ihre Seltenheit, durch ihr hohes Innovationspotenzial, durch einen hohen personellen oder technischen Aufwand oder durch komplexe Behandlungsverfahren gekennzeichnet sind.
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