Können Ärzte etwas von Chatbots lernen? Oder sind Chatbots gar empathischer mit den Patientinnen und Patienten als Ärztinnen und Ärzte? Forscher wollten das herausfinden und machten laut Jama Network eine anonyme medizinische Umfrage. Hier die Ergebnisse:
Von Carole Bolliger
In einigen Bereichen können Chatbots mit künstlicher Intelligenz (KI) genauso gut oder sogar besser als Menschen kommunizieren. Die Technologie kann bei einigen Routineaufgaben von Ärzten helfen, z. B. bei der Beantwortung von E-Mails und Texten von Patienten. Die Forscher wählten etwa 200 anonyme medizinische Fragen aus, die von Frauen und Männer im Jahr 2022 in einem Reddit-Forum (r/AskDocs) gestellt und von anonymen freiwilligen Ärzten mit verifizierter Legitimation online beantwortet wurden. Die gleichen Fragen wurden dann wortwörtlich an ChatGPT gestellt. Ein Team von Ärzten verglich die Antworten, ohne zu wissen, welche Antworten von Ärzten und welche von ChatGPT waren.
Erstaunliche Ergebnisse
Insgesamt bevorzugten die Gutachter in fast 80 % der Fälle die Antworten des Chatbots. Die Antworten des Chatbots waren länger (im Durchschnitt 180 gegenüber 52 Wörtern) und hatten eine höhere Informationsqualität (78 % der Chatbot-Antworten wurden als „gut“ oder „sehr gut“ eingestuft, im Gegensatz zu 22 % der Antworten der Ärzte). Die Antworten des Chatbots waren auch viel freundlicher (45 % der Antworten des Bots waren „einfühlsam“ oder „sehr einfühlsam“, im Gegensatz zu 5 % der Antworten der Ärzte). Eine Tabelle, in der einige Beispielantworten verglichen werden, bestätigt, dass die Ärzte eher kurz angebunden und oft abweisend waren, während die Bots freundlich und besorgt waren.
Wir wollen wissen, was Sie darüber denken. Machen Sie mit bei unserer kurzen Umfrage: https://oncotalks.live/chatbot
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