Christian Britschgi wird neuer Chefarzt am KSW

23. Februar 2023 | News | 0 Kommentare

Per Oktober wechselt Christian Britschgi vom Universitätsspital (USZ) ans Kantonsspital Winterhtur (KSW). Dort tritt er die Stelle des Chefarztes für Medizinische Onkologie und Hämatologie sowie Leiter des Tumorzentrums an. Eine Aufgabe, auf die er sich freut, der er aber auch grossen Respekt entgegenbringt.

Von Carole Bolliger

Seit neun Jahren ist Christian Britschgi als Oberarzt Onkologie im Universitätsspital Zürich (USZ) tätig. Nun übernimmt er eine neue Aufgabe und Herausforderung: er wird Chefarzt Medizinische Onkologie und Leiter des Tumorzentrums im Kantonsspital Winterthur (KSW). „Am meisten freue ich mich, das neue Team mit allen Mitarbeitenden kennenzulernen. Die Schweiz und ihre onkologische Community sind ja relativ überschaubar – entsprechend werde ich viele vertraute Gesichter treffen, habe aber nur mit den wenigsten von ihnen schon direkt zusammengearbeitet“, sagt er. Der tägliche Kontakt mit den schwer kranken Patientinnen und Patienten ist ein grosser Antrieb für Britschgi. „Wie auch deren klinische Versorgung aber auch mich selber stetig weiterzuentwickeln.“

Präzisionsonkologie aufbauen

Die Wahlkommission des KSW hat Christian Britschgi schon vor den Feiertagen letztes Jahr als neuen Chefarzt Onkologie gewählt. Über das Vertrauen freue er sich sehr, er bringe aber seiner neuen Aufgabe auch grossen Respekt und Demut entgegen, so der 46-Jährige. Die Medizinische Onkologie und Hämatologie am KSW sei eine sehr gut aufgestellte Klinik mit einem hervorragenden Ruf in der Patientenversorgung, der klinischen Forschung und als Weiterbildungsstätte der nächsten Generation Krebsmedizinerinnen und Mediziner. „Ein vorrangiges Ziel muss es daher sein, diese Qualitäten zu erhalten und so auch in Zukunft attraktiv für die Patientinnen und Patienten, die Zuweisenden, aber auch junge Ärztinnen und Ärzte zu sein.“ Im aktuellen Umfeld mit einem ausgeprägten Mangel an Fachkräften sei dies zentral. Ein weiteres Ziel von Britschgi in seiner neuen Funktion ist es, die Präzisionsonkologie in enger Zusammenarbeit mit der Molekularen Pathologie um PD Peter Bode aufzubauen. „Die diagnostischen Möglichkeiten am Tumorgewebe sind heutzutage enorm weit entwickelt und ich erachte es als selbstverständlich, dass unsere Patientinnen und Patienten so viel wie möglich davon profitieren können.“ Hierzu wolle man einen wichtigen Pfeiler, ein Molekulares Tumorboard, aufbauen.

Medizinische Onkologie und Hämatologie stärken und ausbauen

In den neun Jahren als Oberarzt Onkologie im USZ konnte sich Christian Britschgi ausgiebig in verschiedenen Teilbereichen der Medizinischen Onkologie spezialisieren, namentlich in der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Sarkomen und im Bereich der Lungen- und Thorax-Onkologie. In beiden Bereichen war er auch als Leiter bzw. Stv Leiter in die Führung der Organtumorzentren im Kontext des Comprehensive Cancer Centers Zürich eingebunden. „Des Weiteren haben wir in dieser Zeit in enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Molekularpathologie die Präzisionsonkologie am USZ mitentwickelt, insbesondere ein molekulares Tumorboard geschaffen.“ Das sei zentral, um die oft komplexen Befunde dieses «comprehensive genomic profilings», wie es auch genannt werde, korrekt einordnen und eine der klinischen Situation angepasste Therapieempfehlung aussprechen zu können. „Die Pathologie KSW hat einen strategischen Schwerpunkt in der Entwicklung der molekularen Diagnostik und dieses Wissen werde ich somit direkt einbringen können.“ Auch konnte sich der 46-Jährige während der letzten Jahre als klinischer Forscher entwickeln und hat als Prüfarzt zahlreiche klinische Studien geleitet. „Die Medizinische Onkologie und Hämatologie KSW hat unter der Leitung von Dr. Laetitia Mauti eine exzellent aufgestellte klinische Forschungsabteilung, die wir weiter stärken und ausbauen möchten.“

Aus dem USZ

Wer im USZ die Nachfolge von Christian Britschgi antritt, ist zurzeit noch offen. „Die Nachfolge in den einzelnen Schwerpunktgebieten wird aktuell geregelt“, gibt Prof. Markus Manz, Direktor der Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie am USZ, auf Anfrage von oncotalks.ch Auskunft. Die klinische Versorgung in den Zuständigkeitsbereichen sei in einem grossen Departement mit vielen kompetenten Mitarbeitenden immer auf mehrere Schultern verteilt und damit sei vollumfänglich gesichert, dass keine Lücken in der Patientenversorgung entstünden. Über den Abgang von Christian Britschgi sagt Prof. Markus Manz: „Wir freuen uns, dass langjährige, erfolgreiche Mitarbeiter durch ihre hier erworbene Kompetenz wichtige Leitungsfunktionen übernehmen können.“ Damit lebe das USZ seinen Anspruch, die Institution zu sein, an der zukünftige Führungspersonen ihre Fort- und Weiterbildung durchliefen. „Wir danken Christian Britschgi für die hier über viele Jahre erbrachte exzellente Arbeit und freuen uns über die weitere Zusammenarbeit über Spitalgrenzen hinaus.“

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